Es gibt noch mehr magische Plätze
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Tatsächlich… doch der Reihe nach: Also Abreise aus Sambia, wieder über Livingstone und wieder mit besonders aromatischem indischem Essen im New Fairmount Hotel. Es folgen zwei öde lange Fahrtage über Kazungula und Nata nach Maun. Diesmal geht der Grenzübergang von Sambia nach Botswana noch unproblematischer und zügiger von statten als auf der Einreise nach Sambia.
Maun wird noch einmal zum Ziel weil mein Sitzbezug der teuren Scheelmann Autositze (anerkannte Fehlproduktion mit Nachbesserungsangebot, aber das konnte ich nicht in Anspruch nehmen) bereits durch ist und unser Lieblingsschneider für unseren Nyati, Kalahari Kanvas in Maun, ein Angebot für neue Bezüge machte, dass wir nicht ablehnen konnten – auch ohne Zebrakopf im Bett. Aber dafür muss natürlich Maß genommen werden. So verbringen wir zwei sehr ruhige Tage am Pool der Maun Lodge und probieren die Cocktailkarte durch. Ein „Maun Madness“ reicht für die erwünschte Bettschwere.
Die Produktionszeit der Bezüge wollen wir wieder in der Wildnis verbringen und endlich noch einmal ohne Zeitdruck den Bwabwata Nationalpark erforschen mit der Kwando Core Area, Mudumu und Nkasa Rupara, die wie das ganze Okawango und Chobe Gebiet mit zur grenzüberschreitenden Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area gehört. In dieser wollen Angola, Sambia, Botswana und Namibia eine Wildschutzzone verwirklichen, in der die Tiere frei wandern können. Botswana verspricht sich davon auch ein Abwandern der überschüssigen Elefanten nach Sambia und Angola. Der fürchterliche Befreiungs- und anschließende Bürgerkrieg in Angola hat nicht nur unter den Menschen Angolas große Opfer verursacht, sondern auch unter den Wildtieren in Angola und auch in Sambia. Die Kriegsteilnehmer haben radikal die Wildpopulationen gewildert. Der verbrecherische Einsatz von unterschiedlichen Landminen wird zur Beeinträchtigung der Fauna beigetragen haben. So müssen in den grenznahen Parks Sambias, z.B. dem Luenge-Luiana Nationalpark, die Wildbestände erst wieder mühsam aufgebaut werden.
Über den „Panhandle“ fahren wir von Maun an der Westseite des Okavangos und des Okavango Deltas nach Norden, nach Namibia und umrunden so im Prinzip teilweise das Delta. Dabei nutzen wir unseren Übernachtungsplatz, um von dort eine sogenannte Boot Cruise in die Lagunen des Delta zu unternehmen und vertauschen Nyati und den festen Boden mit einem Boot.
Nach den Savannen, Steppen und Sandgebieten der letzten Wochen haben die Lagunen, Sümpfe und die Flüsse Okavango und Kwando einen ganz besonderen, eigenen Reiz. Selbstverständlich steigen wir auch auf dem Kwando und dem Okavango auf ein Boot. Leider können wir diesmal kaum Elefanten am Ufer vom Wasser aus sehen und auch die Hippos machen sich als Fotomodelle etwas rar, doch entschädigen uns Wasserlilien, Krokodile, dabei auch ganz junge, nur ca.30 cm lang. Wenn wir uns vorstellen, dass daraus einmal eine Sechsmeterechse werden kann…
Neben den Parks Mudumu und Nkasa Rupara ist hier eine Fahrt zum Horse Shoe in der Kwando Core Area ein unbedingtes Muss. Hier sehen wir auch die seltenen Rappenantilopen (Sable), Lechwe, Wasserböcke, Impalas, Warzenschweine und natürlich Elefanten. Leider treffen wir nicht auf Wildhunde und Roan Antilopen.
Der Mudumuparkanteil verläuft direkt am Kwando entlang, hier haben wir 2014 mit unserem Defender lange „Bootsfahrten“ unternommen und Tina und ich haben hier auch tolle andere Erinnerungen aus unserem ersten gemeinsame Afrikareise 2004. Im Kwando tummeln sich Hippos. Leider haben viele andere Tiere keine Lust auf eine Karriere als Fotomodell. Und ich muss noch mal was zum Auto sagen: Während einem Orientierungshalt bleibt der Wagen bis über alle Radnaben und bis über die Rockslider im Tiefsand stehen, er liegt vollkommen im Sand auf. Ich begutachte die Situation und denke bereits an Winde oder Sandbleche, aber: Nyati läßt sich einfach im ersten Gang untersetzt aus dem Loch herausfahren. Wir sind begeistert!
Im Nkasa Rupara Park sind wir im Prinzip auf der Nordseite der bereits beschriebenen Linyantisümpfe, die wir von hier aus mit dem Auto erkunden können. Das machen wir aber nur teilweise, die weitere Erkundung verschieben wir auf eine Gelegenheit mit einem zweiten Auto, dass das vorausfahrende herausziehen kann, falls der Boden unversehens zu weich wird.
Und magische Plätze? Mahango, Buffalo Core Area, Kwando Core Area, Mudumu und Nkasa Rupara stehen Moremi, Savuti und Linyanti nicht nach!
Vielleicht eine kleine Orientierung zu Kunene, Okavango, Kwando, Linyanti, Chobe und Sambesi. Der Kunene entspringt im Hochland von Blé in Angola, fließt nach Süden und bildet im Westen über 300 Kilometer die Grenze zwischen Angola und Namibia, bevor er in den Atlantik mündet. Der Okavango (Cuango, Cubango) entspringt – dreimal dürft Ihr raten – richtig im Hochland von Blé und bildet über 400 Kilometer in Richtung Osten eine Grenze mit Namibia, bevor er am Westrand des „Caprivistreifens“ Namibia kreuzt, nach Botswana fließt und sich dort im Binnendelta „Okavangodelta“ weitgehend ergießt, mit Ausläufern allerdings sogar noch die Makgadikgadi-Salzpfannen speist. Er erreicht demnach keinen Ozean. Der Kwando (Cuando) entspringt…
Richtig! Im Hochland von Blé
…kreuzt Namibia am Ostende des Caprivistreifens und bildet eine Grenze, nein nicht zu Angola, sondern zu Botswana, wird zum Linyanti und später zum Chobe, der dann im Vierländereck Sambia, Simbawe, Botswana und Namibia, in den Sambesi fließt.
Der Sambesi entspringt – ha, reingefallen, nicht in Angola sondern in Sambia, fließt aber durch Angola, bildet die Grenze zwischen Sambia und Namibias äußerstem Osten und mündet in Mozambik in den Indischen Ozean.
So, nach dieser Erdkundestunde starten wir unseren Nyati, um wiederum in Maun unsere Sitzbezüge abzuholen.
Wunderbar wunderbar mir fehlen die Worte
Grandioser Beschreibung
Es fühlt sich unglaublich Abenteuerlich euch begleiten zu können
Lg Udo
Liebe Tina, lieber Bernd,
wir folgen Eurem Bericht mit Freude und Aufmerksamkeit . Take care 👏🏼
Liebe Grüße
Birgit und Ulli
Das freut uns!
Liebe Grüße, Tina & Bernd
Wunderbar!!! Wie toll, dass ihr das alles erlebt. Und mit uns teilt. Dankeschön. Weiter so… LG Monika und Wolf
Vielen Dank! Wir machen weiter, versprochen 😀