Ein (für uns) neues Land: Eswatini

14. April 2024 6 Von Tina

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Nach mehr als 2 Wochen auf Campsites gönnen wir uns nach Verlassen des Kruger NP mal wieder eine Lodge, das „Tomjachu Bush Retreat“. Retreat ist wörtlich zu nehmen, es ist wirklich sehr einsam gelegen (südlich von Nelspruit). Der Empfang ist überaus herzlich, das Zimmer wunderschön, der Pool einladend und das Essen sehr lecker. Genau richtig zum entspannen (und Blog-Beitrag schreiben 😊).

Von Nelspruit aus fahren wir nach Eswatini. Schon der Weg in das kleine Königreich mitten in Südafrika ist ein Erlebnis. Der Bulemba-Pass bekommt von Bernd 3 Sterne, die Fahrt macht sehr viel Spaß! Nach dem (sehr schnellen und unproblematischen) Grenzübertritt ist die Strecke dann nur noch für 4×4 machbar, also für Nyati überhaupt kein Problem. Es geht durch unendliche Pinienwälder, die hier für die Holz- und Papierproduktion angepflanzt wurden.

Unsere erste Unterkunft finden wir im Malolotja Nature Reserve. Die Campsites sind unglaublich schön angelegt. Aber leider braucht das Waschhaus dringend eine Überholung, es ist so dunkel und schmutzig, dass wir ausnahmsweise aufs Duschen verzichten. Lohnenswert ist der Aufenthalt hier aber in jedem Fall trotzdem, die Landschaft ist großartig, unsere Tour zu einem der Aussichtspunkte ein Genuß nicht nur für den Offroad-Fan. Das Nature Reserve kommt auf die Liste der Plätze, zu denen wir wiederkommen, es gibt hier noch viel mehr tolle Strecken zu (er)fahren.

Da wirkt selbst Nyati klein…

…in dieser grandiosen Landschaft

Scheinbar unendliche Pinienwälder…

…ordentlich in Reihen gepflanzt.

Und so sieht es nach der „Ernte“ aus

Die Campsite in Malolotja, sehr schön gestaltet, wie auch…

…das Waschhaus (von außen schön) und die Lapa

Bernd studiert den Reiseführer für die weitere Planung

ungewöhnliche Steinformationen

Blessböcke

solche „Straßen“ machen Spaß

genau richtig für Nyati

der Weg zum Aussichtspunkt

und nochmal Blessbock

Die Hauptstadt Mbabane mit dem Sibebe Monolithen (der zweitgrößte der Welt nach dem Uluru) durchqueren wir nur auf dem Weg ins „Mlilwane Game Sanctuary“. Wir sind erstmal vorsichtig und buchen nur eine Nacht. Aber der Platz gefällt uns so gut dass wir verlängern. Abends gibt es am Restaurant eine Tanzvorstellung, und die wilden Tiere (Impala, Nyala, Warzenschweine) laufen in Streichelnähe durchs Camp. Einer der Nyala-Böcke legt sich zum Entspannen sogar direkt neben das Auto (und versucht mit uns zu frühstücken, was wir natürlich verhindern). Und das Waschhaus ist eines der besten, die wir auf der Reise hatten.

Hier machen wir mal wieder einen geführten Gamedrive, morgens geht es mit Caro auf den „Roan Drive“. Diese seltenen Antilopen leben in einem abgegrenzten Bereich des Parks, weil sie, nachdem diese Rasse in Südafrika fast ausgestorben war, aus England importiert wurden. Die ehemaligen Zootiere werden nun langsam an die Freiheit gewöhnt, benötigen aber besondere Aufmerksamkeit und Pflege. So ist z.B. ihr natürlicher Schutzmechanismus gegen Zecken nicht mehr vorhanden. Aktuell lebt die 3. Generation Roan im Park, das Projekt läuft gut!
Caro  ist ein hervorragender Guide, von dem wir noch  mehr lernen:
– Zebras haben bereits bei ihrer Geburt die gleiche Beinlänge wie erwachsene Tiere, damit sie in der Herde für Raubtiere nicht erkennbar sind. Und bis zum Alter von 5 Monaten haben sie ein flauschiges Fell, das sich erst danach verliert. Man kann also gut erkennen, ob ein Zebra älter oder jünger als 5 Monate ist.
– mit Pflanzen gibt es Probleme: Guave-Sträucher von benachbarten Plantagen und die bei uns als Balkonblumen beliebten Wandelröschen breiten sich unkontrolliert aus (Affen lieben die Früchte und verteilen dadurch die Samen). Das Personal versucht, mit Spitzhacken der Plage Herr zu werden…nach unserer Fahrt durch den Park erscheint uns das aussichtslos…

Sibebe bei Eswatinis Hauptstadt: der zweitgrößte Monolith der Welt

Rotbrust-Bienenfresser

Kudus, immer wieder schön

Schirmakazie

Zebra, älter als 5 Monate

neugierige Kudu-Dame

Roan…

…diese verlassen bereits tagsüber das geschützte Areal…

…aber nachts geht es zurück

Dieser Nyala-Bulle fand es neben Nyati sehr gemütlich

Auch die Weibchen kommen sehr nah…

…schließlich ist ein Teil des Camps nach ihnen benannt

Nach 3 Tagen verlassen wir Eswatini, der Grenztritt wieder völlig unproblematisch, die Straße auf südafrikanischer Seite eine Herausforderung. Allerdings auch wieder durch großartige Landschaft, Berg und Tal, bis zu 2000 m hoch. Die Tagesetappe bis Ladysmith ist lang und anstrengend, belohnt werden wir mit dem schönen „Buller´s Rest Guesthouse“. Nach einer Übernachtung in Bloemfontein („Tredenham Boutique Hotel“, auch sehr schön) fahren wir weiter bis Kimberley ins „Oleander Guesthouse“. Die ehemalige Diamantenmine mit dem „Big Hole“ ist eine Besichtigung wert.

wiederaufgebaute Gebäude aus dem Diamanten-Rausch…

…inkl. „Straßenbahn“

das namensgebende „Big Hole“, das Tagebaurestloch, wirklich sehr groß…

immer dabei: das Abschiedsgeschenk meines Teams

auf dem Weg nach Namibia

scheinbar endlose Weite

typische Koopie…

…und die ersten Berge des Khomas-Hochlands

Auch in Kimberley bekommen wir keinen Ersatz für den undichten Reifen…aber die Mitarbeiter von Tyre Mart schlagen eine Reparatur vor. 30 Minuten, 100 Rand…da hätten wir auch früher drauf kommen können. Neue Reifen gibt es dann erst bei der nächsten Tour. Über Upington geht es nach Namibia, diesmal ist der Grenzübertritt keine Freude, dauert über eine Stunde, nach Keetmanshoop, wo wir im „Quiver Inn Guesthouse“ sehr gut untergebracht sind.

Am nächsten Tag entscheidet Bernd, die Reststrecke nach Windhoek durchzufahren. Und dort, auf der wunderschönen „Progress Safari Lodge“, sitze ich jetzt und schreibe diesen Beitrag, während Bernd in Deutschland ist und arbeitet.

Übrigens: Bernd und ich freuen uns immer sehr über Eure Kommentare! Sie zeigen uns, dass die Beiträge gelesen werden und gefallen. Gerne mehr davon 😉